Sonntag, 9. November 2014

Gedicht No. 3. Verloren.

Windmühle, Verloren - Jasmin Braun.


Wir veranlassen
oft still und heimlich
viele unbegründete Gründe
uns selbst zu hassen,
zu verbiegen
uns nicht selber zu lieben
sondern
empfinden unser Tun und Lassen
als Sünde.


Wovon sich unsere Moral prägt
nehmen wir nicht in die Hand
Wir leiten uns ab
von Bildern
die sind in keinster Weise
mit der Realität verwandt
Sie schleichen sich unbemerkt leise
in unser Gedankenland
und warten ab,
bis ein Ereignis
unsere Seele zerlegt.

Wir sind gottlos
halten nicht viel
von einem Gleichnis
Gebote sind veraltet
nicht übertragbar
unsagbar
ist was in uns vorgeht
uns nicht loslässt
unschlagbar scheint die Leistung uns zu treiben
die unsere Gedanken verwaltet
und es entsteht
ein neuer Ort,
finster, kalt und freudlos,
dem noch keiner entkommen ist.

Die Zeit verschlingt uns
Wir sind in einem Strudel gefangen
Manche werden an einem Punkt angelangen
an dem sie erst anfangen
sich selbst zu zerstören
Sie hören
nicht auf sich selbst
sind blind für die Welt und kreisen um sich
ohne sich selbst zu sehen
Sie sind unfähig
sich selbst zu verstehen
Haben verlernt
mit sich umzugehen
als wäre man ein Freund.
Die Hoffnung stirbt nicht zuletzt
Denk über das nach,
was in dir wächst
was dich verletzt
und dich über deine Grenzen gehen lässt.

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